Ja wir sind da !!!!!
BREMEN
Die Stadtmusikanten
und deshalb heute nur so viel:
Es war eine schöne, manchmal seltsame Reise, aber jetzt sind wir tatsächlich in Bremen.
Ich schließe heute mit unserer Abendstimmung am Wasser. Morgen dann mehr.
Heute nach Nienburg.
Da es stürmt, regnet und Schlimmeres sind wir einfach mit dem Zug gefahren und sind jetzt in einer der hübschesten Pensionen auf der ganzen Fahrt.
Unser Zimmer geht direkt zur Weser hin und wir hätten sogar eine kleine Privatterrasse
wenn es nicht so fieses Wetter wär.
Der Blick aus dem Zimmer ist nass, aber schön.
Nienburg ist wie Bornheim eine Spargelstadt. Es gibt auch einen Spargelbrunnen und der steht direkt vor unserer Haustür.
So zentral haben wir noch nicht gewohnt !
Nienburg ist toll. Man fährt aus dem fachwerkreichen Hameln die Weser runter und plötzlich
schwupp
ist man in Norddeutschland.
Plötzlich hört man auch Möwen und sieht Klinkerhäuser.
Das ist die kleine Nienburgerin. es gibt ein berühmtes Volkslied über sie. Das geht so in etwa:“ Ich bin die kleine Nienburgerin trallalla…“ Aber Musik ist ja Geschmacksache…
Hier in der Gegend hat ein Sachsenherrscher namens Widukind (oder auch Wittekind) gegen Karl den Großen gekämpft. Am Ende ist Widukind auch Christ geworden und die beiden haben sich versöhnt. Es gibt zu allen Orten hier die passende Widukind Geschichte und an der Kirche in Nienburg steht sein denkmal mit Karl dem Großen.
In Nienburg gibt es ein Spargelmuseum, ein Polizeimuseum, ein Steinmuseum (?) und ein Heimatmuseum.
Leider sind wir heute extrem faul gewesen und sind lieber ziellos die Straßen entlang geschländert, waren Kaffeetrinken und gehen gleich noch einen Cocktail schlürfen. Also heute keine Kultur !
Dafür haben wir mal Glück. Morgen früh ist hier Wochenmarkt und der ist 2008 zum schönsten Wochenmarkt Europas gekürt worden.
Da bin ich mal gespannt.
Im Jahr 1284 ließ sich zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte einen Rock von vielfarbigem, buntem Tuch an, weshalben er Bundting soll geheißen haben, und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien. Die Bürger wurden mit ihm einig und versicherten ihm einen bestimmten Lohn. Der Rattenfänger zog demnach ein Pfeifchen heraus und pfiff, da kamen alsobald die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurück, ging er hinaus, und der ganze Haufen folgte ihm, und so führte er sie an die Weser; dort schürzte er seine Kleider und trat in das Wasser, worauf ihm alle die Tiere folgten und hineinstürzend ertranken.
Nachdem die Bürger aber von ihrer Plage befreit waren, reute sie der versprochene Lohn, und sie verweigerten ihn dem Manne unter allerlei Ausflüchten, so daß er zornig und erbittert wegging. Am 26. Juni auf Johannis- und Paulitag, morgens früh sieben Uhr, nach andern zu Mittag, erschien er wieder, jetzt in Gestalt eines Jägers, erschrecklichen Angesichts, mit einem roten, wunderlichen Hut, und ließ seine Pfeife in den Gassen hören. Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahr an in großer Anzahl gelaufen, worunter auch die schon erwachsene Tochter des Bürgermeisters war. Der ganze Schwarm folgte ihm nach, und er führte sie hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand. Dies hatte ein Kindermädchen gesehen, welches mit einem Kind auf dem Arm von fern nachgezogen war, darnach umkehrte und das Gerücht in die Stadt brachte. Die Eltern liefen haufenweis vor alle Tore und suchten mit betrübtem Herzen ihre Kinder; die Mütter erhoben ein jämmerliches Schreien und Weinen. Von Stund an wurden Boten zu Wasser und Land an alle Orte herumgeschickt, zu erkundigen, ob man die Kinder oder auch nur etliche gesehen, aber alles vergeblich. Es waren im ganzen hundertunddreißig verloren. Zwei sollen, wie einige sagen, sich verspätet und zurückgekommen sein, wovon aber das eine blind, das andere stumm gewesen, also daß das blinde den Ort nicht hat zeigen können, aber wohl erzählen, wie sie dem Spielmann gefolgt wären; das stumme aber den Ort gewiesen, ob es gleich nichts gehört. Ein Knäblein war im Hemd mitgelaufen und kehrte um, seinen Rock zu holen, wodurch es dem Unglück entgangen; denn als es zurückkam, waren die andern schon in der Grube eines Hügels, die noch gezeigt wird, verschwunden.
Die Straße, wodurch die Kinder zum Tor hinausgegangen, hieß noch in der Mitte des XVIII. Jahrhunderts (wohl noch heute) die bunge-lose (trommel-, tonlose, stille), weil kein Tanz darin geschehen noch Saitenspiel durfte gerührt werden. Ja, wenn eine Braut mit Musik zur Kirche gebracht ward, mußten die Spielleute über die Gasse hin stillschweigen. Der Berg bei Hameln, wo die Kinder verschwanden, heißt der Poppenberg (der auch Koppenberg genannt wurde), wo links und rechts zwei Steine in Kreuzform sind aufgerichtet worden. Einige sagen, die Kinder wären in eine Höhle geführt worden und in Siebenbürgen wieder herausgekommen.
(Brüder Grimm, Deutsche Sagen, Nr. 245: „Die Kinder zu Hameln“)
Soweit die Sage.
Hameln als Stadt ist schön mit viel Fachwerk und viel Leben. Wir haben uns sofort wohl gefühlt und waren froh zwei Übernachtungen gebucht zu haben.
Es gibt gleich zwei Rattenfängerbrunnen:
Aber sie gefallen mir beide nicht so sehr. Wirklich nett fand ich dagegen die Ratten die überall ins Kopfsteinpflaster eingelassen sind und einen durch die Stadt führen.
Zum Beispiel zum Rattenfängerhaus oder
zum Glockenspiel, welches wirklich lange dauert und mit unheimlichen Flötentönen unterlegt ist.
Da ist er noch nett, der Rattenfänger, aber jetzt…
Die Hamelner sind echt geschickt in der Vermarktung ihrer Sage. Sie verniedlichen sie nicht, sondern kehren eher das Beunruhigende und den Verlust der Kinder heraus.
So auch in dem Museum, in dem es ein etwas bizarres, mechanisches Rattenfängertheater gibt, das bei Kindern, glaub ich, eher Verwirrung hervorruft, da alles mit mechanischen Alltagsgegenständen nachgestellt ist und ziemlich unheimlich wirkt. Ein ca 3-jähriges Mädchen wurde jedenfalls während der Vorstellung nicht ganz warm mit der Geschichte (na ja, der Rattenfänger wurde von einer Lampe mit Käsereibe auf dem Kopf dartgestellt) und hat während der Vorstellung seiner Mutter immer lauthals erklärt: „Das ist aber nicht der Echte, nein, das ist nicht der Echte !“
Sonst ist das Museum aber sehenswert und wieder mal in einem wunderschönen Haus untergebracht.
Wir haben dann festgestellt, das wir direkt an der Strasse gewohnt haben, wo die Kinder verschwunden sind.
Die verschwundenen Kinder sind eine wahre Geschichte, aber man konnte bis heute nicht herausfinden, was wirklich geschehen ist, da man gemerkt hat, das im Rathaus die Unterlagen aus der Zeit nachträglich schon vor Jahrhunderten gefälscht wurden. Spannend!
Wir haben auch noch eine echte Entdeckung gemacht:
Ein kleines Cafe, mit super Frühstück und Interieur. Man sitzt einfach im restaurierten Fachwerkhaus, entweder in der ehemaligen Küche, oder in der guten Stube etc. Genial, als ob wir endlich in einem der vielen Zimmer sitzen durften, die wir während der letzten Wochen in den Museen nachgestellt gesehen haben.
Das macht beinahe dem Trimbornhof Konkurrenz, aber natütlich nur „beinahe“ !
Und wie wir so durch die Strassen gingen…
ganz plötzlich..
da war er:
Wir sind schnell geflohen, nach Siebenbürgen wollen wir ja nun nicht.
Statt dessen haben wir die hier übliche Spezialität probiert:
Makronenratten !
Ganz lecker, aber extrem mächtig. Nach so einer Ratte möchte man sich selber in die Weser stürzen.
Fazit:
Besser kein Süßkram in Hameln, aber Zeit mitbringen, da es viel zu entdecken gibt und man sich gerne in die mysteriöse Rattenfänger-Sage hineinziehen lässt !
Bodenwerder ist der Geburtsort von Baron Münchhausen, hier hat er auch Jahrelang gelebt und seine Geschichten erzählt.
Wiedermal auf einem Camping und alles war schon nass beim Aufbauen.
Bodenwerder ist wunderhübsch, direkt an der Weser und das Münchhausenmuseum ist klein, aber fein und man bekommt umsonst eine Führung (ob man will, oder nicht…).
Münchhausen ist hier auf einem Gut geboren, welches jetzt zu einem Museumskomplex umgebaut ist.
Überall im Ort stehen Brunnen, die seine Geschichten aufgreifen.
Kennt ihr die Geschichten alle ? Sonst lasst sie euch schnell erzählen, sie sind witzig.
Im Museum durfte ich sogar auf der „Original-Kanonenkugel“ reiten!
Auf dem ganzen Gelände kann man auch allerlei spaßigen Unsinn treiben:
Münchhausen war ein Adliger, der lange in Rußland im Krieg war.
Als er wiederkam hat er wieder in Bodenwerder gelebt und geheiratet. Wie viele Adelige aus der Zeit hat er das Jagen geliebt und zum Jagen gehörte es, danach ordentlich zu essen und zu zechen. Man rauchte damals das ganz neu entdeckte Tabakkraut. Sehr zum Entsetzen der Damen, denn die fanden den Geruch abscheulich. Also hat Münchhausen 200 Meter von seinem Gutshof auf dem Berg ein kleines Häuschen gebaut, wo er und seine Jägerkumpels immer gefeiert haben, und dort hat Münchhausen angefangen seine Geschichten zu erzählen.
Leider gingen natürlich immer viel zu schnell die Getränke aus und damit sie nicht soweit laufen mußten (der Gutshof lag ja 200 Meter weiter im Tal) hatte Münchausen ein riesiges Sprachrohr (wir haben es gesehen , es ist fast so groß wie ich) und hat damit immer durch das ganze Tal seine Bestellung nach Hause gebrüllt, die die Diener dann hochbringen mußten.
Münchhausen hat seine Geschichten übrigens nie selber aufgeschrieben. Er war ein reiner Geschichtenerzähler und die Geschichten waren auch nur zum Spaß gedacht.
Einer seiner Jägerfreunde mußte dann aber aus politischen Gründen nach England fliehen und hat dort (weil er Geld brauchte) die Geschichten veröffentlicht. Das Buch war ein Riesenerfolg und wurde schnell ins Deutsche übersetzt. Der nette Jägerfreund hatte aber einfach den Namen Münchhausen übernommen und bald hieß es überall „der Lügenbaron“. Als der echte Münchhausen das hörte gab es einen riesigen Skandal und er wollte Autor und Verleger verklagen. Die waren aber schlauerweise anonym geblieben und das Buch wurde weiter verlegt. Noch während des Streites ist Münchhausen gestorben und er liegt in der Kirche im Nachbarort.
In diesem Nachbarort fanden wir ein Schild „Milchautomat“ und da konnten wir natürlich nicht dran vorbeigehen und mußten nachschauen. Und was ist es ?
Ein Milchautomat natürlich !
Total genial ! Hier kannst du hingehen und dir Rohmilch abzapfen ! Das könnten wir bei uns auch gebrauchen !
Dann haben wir noch von einem Weseraquarium gehört, aber es war ungefähr so groß wie ein VW-Bus und:
Na ja.
Dann gab es in der Nacht einen riesigen Sturm. So stark, dass wir die Zeltstangen immer festhalten mußten, weil das Zelt sonst über uns zusammen gebrochen wäre. Eine anstrengende Nacht und so waren wir bei der nächsten Fahrradtour etwas unausgeschlafen und mußten auch noch einige Hindernisse überwinden.
Später wurde es aber wunderschön
und wir sind heil in Hameln angekommen. Jetzt müssen wir nur noch aufpassen, dass uns der Rattenfänger nicht verführt und mitnimmt, damit wir auch wirklich in Bremen ankommen.
Heute der Abschied aus Trendelburg.
Trendela war übrigens eine Riesin, die hier auf der Burg gelebt hat.
Ihrem Vater gehörte die Krukenburg und als er starb haben sich seine drei Töchter ihre eigenen Burgen gebaut. Trendela die Trendelburg, Saba die Sababurg und Brama die Bramburg. Was folgt ist eine wilde Saga mit Mord und Totschlag.
Alle drei Riesinnen gehörten einem alten Glauben an, aber Saba und Brama traten zum Christentum über. Trendela war sehr zornig darüber und verfolgte ihre Schwestern erbarmungslos und tötete sie. Sie muß auch sonst sehr grausam gewesen sein.
Und sehr groß…
Wir haben dann eine wunderbare längere Radtour nach Polle auf den Camping gemacht. Eigentlich wollten wir nur bis Höxter, aber das Radeln hat uns so einen Spaß gemacht, dass wir noch weiter sind.
Polle gehört zum Aschenputtel. Hier erkennt man auch den wahren Charakter der Märchenstraße. Polle kam etwas später dazu und alle“guten“ Märchen bis auf Aschenputtel waren schon vergeben, da haben sie ihre Burg mal schnell zur Aschenputtelburg umbenannt…
Aber die Burg ist sehr schön !
Lieblinsplätzchen
mit guter Aussicht
Es gibt hier auch eine Weserfähre, die wir stundenlang beobachtet haben.
Das hochgelobte Aschenputtelzimmer war im Reiseführer mit : „Pollerburg mit Aschenputtelzimmer“ beworben, befand sich aber ganz woanders und…?
Hatte zu !
Dafür haben wir ihren Schuh gefunden:
Der Camping war hübsch und unser Zelt direkt allein an der Weser.
Doch als wir von der Burg wiederkamen waren wir plötzlich nicht mehr allein…
Dabei war rechts und links noch ganz viel Platz. Es gibt schon komische Leute.
Aber es gibt auch genial komische Leute, wie dieser Herr uns dann bewiesen hat. So ein Gefährt will ich auch !
Nach einer regnerischen Nacht hatten wir einen strahlenden Morgen.
Blick aus dem Zelt morgens um 7 Uhr.
Dann mit dem Fahrrad weiter zur Münchhausenstadt Bodenwerder, aber erst mußten wir noch in der Morgenstimmung einmal die Fähre nutzen.
Bis in Bodenwerder !
Heute waren wir inSababurg.
Hier gibt es eine alte Burg, in der einstmals die Riesin Saba gehaust haben soll ( jetzt ist sie allerdings „das“ Dornröschenschloß), einen Tierpark und den ältesten Urwald Hessens.
Begonnen haben wir mit dem Urwald auf den wir uns schon seit Tagen gefreut haben. Es war großartig !
Nach diesem verzauberten Eingang befanden wir uns in einer uralten Welt. Die Bäume sind bis 600 Jahre alt und der Urwald wird nicht geforstet, so daß alles da liegt, wo es auch hinfällt.
Wunderschön !
Die Bäume sind so riesig…
Und bizarr !
Es erinnert doch recht an Fangorn aus dem Herrn der Ringe.
Man kann sich wirklich vorstellen, wie die Bäume flüstern und miteinander reden.
Also der redet ja wohl gerade mit mir !
Dann die Sababurg: heute ein Hotel der oberen Preisklasse, aber die Leute waren alle locker und nett und man kann um die Burg herum und in den Dornröschenturm hinein.
Überall sind Metallfiguren aufgestellt die das Märchen erzählen.
Also wenn hier Dornröschen nicht ist, dann ist sie nirgends !
Man hat auch einen schönen Blick auf den Reinhardswald.
Da ist er der Turm.
Jetzt aber schnell nach oben Herr Prinz.
Äh, wo isse denn ?
Aber der Blick ist schön, immerhin !
Hier ist der Hof, wo dann wohl ordentlich gefeiert wurde, man sieht die schlafenden Fliegen an der Wand und auch den Koch, der gerade den Küchenjungen ohrfeigen will.
Dann gab es noch etwas Besonderes. Das Frühstückszimmer des Hotels nennt sich Gebrüder Grimm-Zimmer und hat viele Bilder über das Leben der Grimms und Zeichnungen von Ludwig Grimm an den Wänden und sie haben uns tatsächlich mal schauen lassen.
Das ganze Hotel ist natürlich ein einziger Grimm-Altar .
Aber die Stimmung ist wirklich entspannt und falls wir mal im Lotto gewinnen sollten kommen wir hier als Gast vorbei !
Dann gibt es ja noch den Tierpark.
Mehr Park als Tier, aber die Gehege sind halt so natürlich, daß die Tiere sich auch zurückziehen können.
Der Blick vom Tierpark zur Burg ist auch nicht schlecht.
Dann gab es noch ein Tierparkmuseum, wo es auf dem Dachboden eine kleine Grimm-Ausstellung gab mit einem tollen Thron.
Aber seien wir ehrlich:
Das ist nicht Dornröschen, sondern eher die böse Königin !
Heute nach Bad Karlshafen.
Erstmal einen Zwischenstopp in einem Vorort mit einem Museum in dem eine Faksimile des “ Evangeliar von Heinrich dem Löwen“ ausliegt. Das ist ein ganz berühmtes Buch, gemalt und geschrieben damals in dem hier stehenden Kloster auf der Krukenburg, das bei der Versteigerung Millionen eingebracht hat. Ich war ganz gierig es zu sehen und hier ist es ausgestellt.
Leider bin ich dumm wie Brot und hatte die Öffnungstage verwechselt…. ( kein Kommentar!) Ich war soooo sauer auf mich, aber zum Glück sind wir noch den Berg hoch zur Krukenburg und das hat mehr als entschädigt ! Ich liebe alte Burganlagen !
Es gab auch einen Aussichtsturm auf den Jürgen rauf ist, ich hab ja Höhenangst…
Dann sind wir weiter nach Bad Karlshafen. Im Prospekt ist es ein blühendes Städtchen mit einem wunderbaren, alten Hafenbecken in der Stadt. Wir haben uns schon auf kleine Cafes am Wasser etc. gefreut, aber erstmal die Kuranlage(?) entdeckt. Schön ist anders.
Diese Strasse nennt sich Kurallee.
Dann haben wir das Hafenbecken gesucht….
und gesucht…
und gesucht, immer im Kreis bis wir gemerkt haben:
Wir gehen die ganze Zeit drumherum, es sieht nur nicht so aus wie im Prospekt.
Oder wie man überhaupt einen Hafen vermutet.
Ich dachte immer Wasser wäre blau…
Wir sind dann ganz schnell geflohen, auch nicht mehr ins Hugenottenmuseum mit Chagallbildern, sondern nach Hause zur Trendelburg. Wir wollten noch in den Rapunzelturm.
Noch geht sie aufwärts
Bis zur ersten Empore
Doch dann…
Da geh ich auf keinen Fall rauf
und hier erst recht nicht…
Aber der Blick von der Terrasse war auch schön, hier der Camping mit unserem Zimmer rechts zu sehen.
Und da geht es in den wunderbaren Reinhardswald zum Dornröschenschloß Sababurg und zum ältesten Urwald Hessens. Dann bis morgen auf der Sababurg.
Heute in Hofgeismar.
Hier gibt es die berühmte Würfelturm Sage. Vor vielen Jahren wurde Hofgeismar belagert. Sie hatten aber viele Lebensmittel und Krieger und die Belagerung dauerte und dauerte. Der Winter zog herauf und die Situation wurde kritisch. Sicher war aber auch daß keine Seite so gewinnen würde. Da schlug der Hauptmann der Belagerer ein Würfelspiel vor. Eine Person aus jedem Lager sollte würfeln. Wenn die Belagerer gewinnen würden, sollte die Stadt sich ergeben, wenn der Hofgeismarer gewinnen sollte, würden die Belagerer abziehen.
So wurde also gewürfelt… Der Hauptmann der Belagerer fing an und würfelte 17 !
Das sah nicht gut aus, denn da gibt es nur noch einen höheren Wurf die…
Und so wurde Hofgeismar gerettet und wir können diese hübsche Stadt nun anschauen und auch ihr Heimatmuseum.
Oder auch nicht !
Aber : für alle Hermann Katelhön- Fans: er ist hier in Hofgeismar geboren. Das ist sein Geburtshaus.
Und es hat sogar eine Gedenktafel !
Sonst gibt es nicht viel zu erzählen, schönes Fachwerk und eine sehr gute Eisdiele mit leckeren Shakes !
Weiter nach Trendelburg. Im Vorort Stammen hatten wir für 5 Tage eine Ferienwohnung auf einen alten Gut gemietet. Klang super mit Kanufahren, Bogenschießen etc. Von hier wollten wir Tagestouren machen.
Schon das Einchecken war ein Vergnügen und wir mußten 2 Stunden warten, da sie uns vergessen hatten, obwohl wir am Nebentisch saßen. Dann war das Zimmer eine Katastrophe, die Bettecke war ein Verschlag ohne Licht und auf unser Erstaunen wurden wir nur gefragt: Habt ihr denn keine Taschenlampe dabei ? Außerdem ließ der Zustand des Zimmers sehr zu wünschen übrig:
Das war das Nachbarbadezimmer, da hatten wir es ja noch gut!
Und nachdem wir das entdeckt hatten,
beschlossen wir lieber auf unseren Isomatten auf dem Boden zu schlafen und am nächsten Morgen abzuhauen (es war natürlich niemand mehr da, um gleich zu verschwinden).
Der Abend ganz einsam an der Diemel war dann aber schön !
Am nächsten Morgen flohen wir im Morgengrauen, nachdem wir noch festgestellt hatten, daß es in der Dusche nur Kaltwasser gab und in der Nacht, einmal um 2 Uhr, einmal um 4 Uhr, in den unbewohnten Nebenzimmern die Rauchmelder losgingen, aus denen ich dann die Batterien nehmen mußte…
Geflohen sind wir dorthin
Das ist Trendelburg und jetzt wohnen wir auf einem supersüßen Camping zu Füßen der Burg, ich sitze gerade unter einem Baum an der alten Mühle, die zum Camping gehört und höre den Mühlenbach rauschen !
In der Trendelburg hat übrigens Rapunzel gehaust !
Doch dazu morgen mehr, jetzt erstmal bye bye Hofgut Stammen !
Nach Bad Sooden ging es per Fahrrad an die Weser zum Wesercamping Hemeln. Klein, supernetter Besitzer und eigener Zugang zum Fluß, den Abends keiner mehr benutzt hat, so daß wir einen traumhaften Abend am Fluß hatten.
Sogar die Hofkatze kam vorbei, so schön war es…
Wasser oder Wolken ?
Zum Trinken gab es was ganz besonderes.
Am nächstenTag ging es nach Hannoversch Münden.
Hier treffen sich Weser und Fulda und werden am Weserstein zur Weser.
Außerdem ist Hann. Münden die Stadt von Doktor Eisenbart aus dem berühmten Lied. Er war allerding ganz anders als in dem Lied dargestellt. Ein geachteter Reisearzt, der viele gute Sachen erfunden hat und auch an den Fürstenhöfen beliebt war. Er ist hier gestorben und hier steht auch noch seine Grabplatte.
Die Kirche wo sie steht ist sehr interessant. Sie ist entweiht worden und jetzt ein Cafe mit superleckeren Salaten.
Hier das Sterbehaus vom guten Doktor
Sonst ist Hann. Münden eine hübsche Fachwerkstadt…
mit einem Glockspiel nach Eisenbart-Art
Sie hat aber auch etwas ganz besonders, was sich durch die ganze Stadt zieht, ich liebe es !
Und es hat ein Welfenschloß mit Museum, das jaaa !! offen war !
Alles in allem ein schöner Tag !